Chonta - der Tag des Kondors
12.11.
Um 11 Uhr brechen wir auf nach Chonta. Der Tag steht im Zeichen des Kondors, der Vogel, der im Schamanismus die obere Welt präsentiert. Chonta liegt auf 3450 m höhe. Die Straße dahin ist ungeteert und führt in gewagten Serpentinen nach oben. Die Ausblicke auf die Berge rundum sind spektakulär. Chonta ist ein Dorf mit Lehmhäusern, liegt angeschmiegt an einem flachen Berghang. Wir werden erwartet mit Handarbeiten wie Mützen, Schals, Handschuhe und anderen Kleinigkeiten. Während die Gruppe sich in den Shoppingrausch begibt, wird ein kleines Picknick aufgebaut- es gibt Kartoffelsalat, Oliven, weißen Mais und Chicha / ein Gebräu aus schwarzem Mais.. Danach wird ein Teil der Gruppe auf Pferde gesetzt, die von Einwohnern aus Chonta geführt werden. Die anderen laufen … es geht hoch hinauf ca. 1 1/2 Stunden.
Als die ersten Kondore erscheinen, stellt sich mir eine Gänsehaut auf - es ist ein gigantisches Erlebnis. Bis zu 3,50 m Spannweite kann ein Kondor haben - und wir sind so glücklich, denn wir haben das Glück ungefähr 25 - 30 Kondore am Himmel bewundern zu dürfen. Sie steigen auf aus dem Tal unter uns und schweben dann über uns - es ist wirklich unglaublich berührend.
Heilige Momente in vollkommener Stille. Die Sonne kommt hervor und wir erleben eine unvergessliche Zeit. Einige von uns haben Tränen in den Augen und Dankbarkeit und Freude ist bei allen zu spüren. Eine kurze Meditation schließt sich an. Wir übergeben ein Kintu aus Kokablättern dem Wind und tief erfüllt machen wir uns auf den Rückweg. Ein wunderbares Abendrot lässt den Himmel leuchten, während wir mit unserem Kleinbus die Serpentinen wieder nach unten fahren.